Maximinenstr.

Wenn man den Hauptbahnhof nach hinten raus, also zum Breslauer Platz, verläßt und nach links Richtung Eigelstein läuft, kommt man an Rundbogenvertiefungen unter den Gleisanlagen vorbei, in denen Autos parken. Hier stinkt es so sehr nach Pisse, daß man sich nicht lange aufhalten will, man geht schnell vorbei oder steigt in sein Auto und verschwindet. Vo einiger Zeit dachte man sich bei der Bahn wohl, daß sich dieser unwirtliche Ort aufhübschen ließe, wenn man ihm einen frischen Anstrich verpaßt. Unter den Anstreichern muß sich eine kunstinteressierte Person befunden haben, denn sie entdeckte ein Kunstwerk: Ein Graffito des weltberühmten Künstlers Naegeli, bekannt auch als der „Sprayer von Zürich“.

Anstatt das Werk (hier eine von mir fototechnisch gereinigte Version) nun einfach übertünchen zu lassen, entschloß man sich bei der Bahn, drumherum zu malen. Bravo! Soviel Verstand hätte ich denen gar nicht zugetraut. Von Harald Neageli habe ich hier schon einmal erzählt, wer mehr wissen will, klickt sich einfach dorthin.

0 Gedanken zu “Maximinenstr.

  1. Wenn ich ehrlich sein soll: Bei Naegli lässt mich mein Kunstsinn leider im Stich. Das Skelett hat was (aber eigentlich auch nur den Charme einer kleinen Dissonanz an diesem geradezu überwältigend harmonischen Ort. Dass das heute gezeigte Graffito keine Opfer des Kunstunverstands geworden ist, wundert mich eher. Das muss als „Kunst im öffentlichen Raum“ irgendwo vermerkt gewesen sein. Ich fürchte allerdings, es bleibt nicht davon verschont hin und wieder angepinkelt zu werden. Warum geht eigentlich nie jemand gegen das „wilde Urinieren“ auf die Straße? DAS betrachte ich als echte Gefahr für das Abendland (und für Telefonzellen).

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  2. Ich mag die Zeichnungen, an den Orten, an denen man sie findet. Auf Leinwand würden sie stark verlieren.
    Ja, ich vermute auch, das hat wahrscheinlich schon vorher jemand mit Kunstverstand entdeckt und der Bahn davon Mitteilung gemacht, als die Stadt bereits stolz auf das Bild an der Kirche war.

    Da Männer schon wild pinkeln, seit es sie gibt, könnte man die Theorie aufstellen, wildes Urinieren sei sogar eine Konstante des (männlichen) Abendlandes, deren Werte man daher insgesamt mal überprüfen sollte, man findet bestimmt noch mehr, was man gut abschaffen könnte. Daß die Telefonzellen besonders darunter zu leiden hatten, ist natürlich bitter (ihren Untergang verdanken sie allerdings dem Handy).

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  3. Servus!

    An Hauswände strullern ist auch nicht mein Ding.
    (Nur wenn es überhaupt nicht mehr anders geht.)
    Dagegen in der freien Natur mal so richtig frei abstrahlen
    und dabei fröhlich zu pfeifen hat schon was..;-D

    Kann mich noch sehr gut daran erinnern, als wir seinerzeit
    oft an „unserem“ Lagerfeuerplatz am Waldrand herumhingen.
    Die Kerle entfernten sich ein paar Meter , wenn die Blase drückte.
    Die Mädels dagegen verschwanden tief im Wald, um sich ein geeignetes
    (sicheres) Plätzchen zu suchen. Wir nannten es „Pfützchentrara“..;-)

    Grüße aus dem Bajuwarenland!

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  4. FEGeWUM ist noch besser: Femistische Europäerinnen gegen…

    („Köln. Eine Aktion der gefüchteten FEGeWUM verschandelte heute den Altar im Dom. Die vorwiegend älteren Feministinnen hatten eine Liedzeile der Ur-Feministin Ina Deter ausgesprochen wörtlich genommen und für sich abgewandelt: „Schreiben’s in gold auf die Altäre, wir kommen gleich mit der Schere…“)

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  5. Wow, das ist wirklich bemerkenswert. Gut, ich für meinen Teil kenne mich da nicht so gut aus und würde allenfalls einen Banksy erkennen (genial, der Mann, wirklich!), deswegen finde ich es umso besser, dass man auf dieses Werk geachtet hat!

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