Mahlzeit!

Heute mal was anderes: Was auf den erst Blick aussieht wie ein Haufen vergammelter Müll, ist ein sehr sehr leckeres Kartoffelgericht, von Jamie Oliver in einem Video vorgestellt und von Blogfreundin LaWendeltreppe (zu Recht) enthusiastisch empfohlen.

Also: Man schält mittelgroße mehlige Kartoffeln, schneidet sie einmal durch und kocht sie für 10 Minuten. Währenddessen heizt man den Backofen mit einer Auflaufform auf 190 Grad, und bevor man die Kartoffeln in die Form schüttet, gibt man Olivenöl (wenn man mag, wir hatten gerade nur Erdnußöl da) und ein großes Stück Butter hinein. Die Kartoffeln sollten nicht übereinander liegen, damit sie von allen Seiten schön gebräunt werden (das machen Strandtouristen ja auch nicht anders). Salzen und pfeffern nicht vergessen. Für 30 Minuten braucht man sich nicht weiter darum zu kümmern. In der Zeit werden Gewürze und ganze Knoblauchzehen in jeweils einer Schale in Öl und (Balsamico-) Essig eingelegt: Eine Schale mit Rosmarin, eine mit Thymian, eine mit Salbei. Man kann natürlich auch alle drei Gewürze zusammen mischen, oder nur ein Gewürz nehmen, ganz wie man möchte.

Nun kommt das Wichtigste: Nach 30 Minuten holt man die Auflaufform aus dem Backofen und quetscht jede einzelne Kartoffel mit einem Kartoffelstampfer an – nicht zu doll, wir wollen ja keinen Kartoffelmuß haben. Dann gibt man die jeweiligen Essig-Öl-Kräutermischungen gleichmäßig über die Kartoffeln – in unserem Beispiel links Thymian, in der Mitte Rosmarin, rechts Salbei – und stellt die Form nochmal für 30 Minuten in den Backofen.

Das Resultat: Unglaublich lecker! Dazu ein Klacks Crème Fraiche und ein Salat – muß nicht unbedingt, schmeckt aber gut. Noch ein Tipp: Schält zu Anfang nicht zu wenig Kartoffeln, was viel aussieht, ist am Ende weg wie nichts. Die Menge oben hat gut für zwei Personen gereicht. Und nächstes Mal lasse ich Thymian und Rosmarin weg, mit Salbei schmeckt es am besten.

0 Gedanken zu “Mahlzeit!

  1. Als food stylist würde ich sicher nicht den ersten Preis bekommen. 😉
    Bei Jamie im Video sieht es besser aus. Und ich übe ja noch. Das, was so verbrannt aussieht, sieht wirklich nur so aus, das sind die dunkel gewordenen Salbeiblätter.

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  2. Wirklich lecker, ich könnte es gleich wieder machen. Der Knoblauchgeschmack ist übrigens sehr dezent, es sei denn, man ißt die Zehen mit. Gedacht sind sie natürlich nur als Aromageber.

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  3. Ah, du hast es gemacht! Fein!
    Bei uns gibt es das jede Woche und es ist unser aller Lieblingsgericht.
    Noch ein Tip: Ganz lecker ist es auch mit Knoblauchgranulat, denn das wird richtig schön kroß im Ofen. Viel nehmen! Und auf jeden Fall grobes Salz. Und tatsächlich finde auch ich Salbei am besten.
    Dazu ein schönes Glas Rotwein, mehr nicht.

    Es gibt hübschere Gericht, ja, aber eigentlich…

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  4. Aah! – das ist doch ansehnlich, danke! Das andere Foto von Dir habe ich oben schon verlinkt. Ja, das mache ich bestimmt bald wieder – ist zwar nicht das schnellste Gericht, aber man muß ja auch nicht viel machen. Mit Knoblauch in der Woche muß ich etwas vorsichtig sein, wenn ich meine „Kunden“ nicht vergraulen will. 😉

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  5. Ach ja, stimmt. Aber ohne schmeckt’s nicht so gut.
    Ja, die Dauer ist ein Nachteil, mit schälen und vorkochen ist man locker 1,5 h dran. Aber dafür hat man sonst nicht viel Arbeit. Salat machen ist anstrengender.

    Ãœbrigens „Kartoffelmuß“ stimmt hier genau! 😉

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  6. Genau, sehr einfach, und während der Backzeit kann man sich wunderbar der Muße hingeben. Oder der Muse. Ist aber kein Muß, man kann auch einfach Muzik hören. 😉

    Kartoffelmuuhßss – Stampfkartoffeln ist einfacher.

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  7. Dem ist nicht zu widersprechen, aber noch mehr ist Fantasie und Einfallsreichtum gefragt und vor allem ein gewisser Mut zu Experimenten. So entstehen die besten Rezepte.
    Ãœbrigens gibt es diese Kartoffeln noch in einer Variante wo er eine halbe Flasche Vinegar verwendet!!!! Dieser Mut fehlte mir bisher.

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  8. Ja, Mut. Ich bin da eher konservativ, wenn ich schon was koche, dann soll es auch genießbar sein. Ein halbe Flasche? Kann ich mir nicht vorstellen, würde ich niemals machen … es sei denn, Du probierst es aus und rätst zu. Aber wehe, das schmeckt dann nicht! 😉

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  9. Wie in dem Film „Abschied von der Insel“, wo der Lehrer mit den Kids Beethovens 5te hört und eines fragt: „Wer klopft denn da?“ und ein anderes antwortet: „Na der alte B.Cloven, der fünfte!“

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  10. Mal sehen, ob ich das Video finde…leider nein, jedenfalls hat er da eine halbe Flasche Balsamico drüber gekippt mit den Worten „Trust me“ und sie waren dann total crispy and „with a beautiful marmite taste“ und sahen verdammt lecker aus.
    Ich beneide ihn um seinen Garten. Ich liebe es, wenn jemand ein guter Gärtner ist und einen überquellenden Gemüsegarten hat.
    Sollte ich mich jemals noch mal verlieben, dann in einen Mann, der so was hat und kann. Ich hab leider keinerlei Talent zum Gärtnern (typisch Stadtkind).

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