Neumarkt

Auf dem Weihnachtsmarkt gibt es jede halbe Stunde frische Mandeln. Das nenn ich wirklich frisch. Aber was ist mit den alten? Werden die weggeworfen? Dann hätte ich gern davon eine Tüte. Oder (frei nach Horst Evers): Ich hätte gern eine Tüte von den Mandeln, die in einer halben Stunde entsorgt werden, und nehme sie gern jetzt schon mit.

An einem Stand gibt es rostige Schrauben und Muttern … damit Vatern Heiligabend was zu tun hat? Falls ihm langweilig wird, kann er auch hineinbeißen, denn sie sind aus Schokolade.

17 Euro für eine Tüte Pralinen, im „Angebot“! Soll das heißen, sie sind billiger als normal? Oder nur, daß man sie halt anbietet? Und was ist dann mit dem anderen Zeug? Das bieten sie nicht an, sondern behalten es für sich. Gemein.

Eine Eisprinzessin mit Lichtgeweih schwebt anmutig durch die Menge – keine schlechte Leistung, wenn man bedenkt, daß sie auf Stelzen stöckelt.

0 Gedanken zu “Neumarkt

  1. Gibt es in Moosburg nur einen „falschen“ Weihnachtsmarkt? In der Kölner Innenstadt gibt es inzwischen sieben Weihnachtsmärkte, einer größer als der andere, und sogar einen auf einem Schiff.

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  2. Ja, wieso? Ist das unangemessen? Das wußte ich nicht, sonst hätte ich die Fotos auf einen späteren Termin geschoben. Ich habe mir sogar schon ein Weihnachtsgeschenk gemacht, das hat den Vorteil, daß mir in der Zwischenzeit vielleicht noch was einfällt, was ich mir außerdem noch schenken könnte. Ich überlege bereits, ob ich dem Schenkstreß nicht dadurch entgehen kann, indem ich die Geschenkzeit auf zwölf Monate verlängere, jedenfalls soweit es sich um mich selbst handelt.

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  3. Wenn Du auf dem Weihnachtsmarkt warst, um uns zu zeigen und für die Nachwelt kritisch zu dokumentieren, wie bereits im November die vorweihnachtliche Kommerzwelle über uns hinwegrollt, dann hast Du Gutes getan und richtig gehandelt. Niemand würde Dich dafür tadeln, außer vielleicht der Einzelhandel.
    Wenn Du aber auf dem Weihnachtsmarkt warst, um schon im November jenen leiblichen Freuden zu frönen, die eigentlich auch in der Weihnachtszeit unangemessen sind, dann, ja dann, also dann war Dein Handeln über alle Maßen unangemessen.

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  4. Na ja „falsch“… aber die handvoll Buden mit Schnick-Schnack, und das Ganze nur zwei-dreimal am Samstag und am Sonntag – unter einem Weihnachtsmarkt stelle ich mir ja nun wirklich was anderes vor. Aber das passt zu dieser Stadt, die sich immer mehr in die frühe Nachkriegszeit zurückentwickelt. :>

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  5. Kapitalismuskritik, Klassenkampf, Antiimperialismus, Wider den Konsumismus, expropriirt die Expropiateure, eher geht ein Kamel durch ein Nadelör als ein Reicher in den Himmel, Krieg den Palästen, Friede den Hütten, macht kaputt, was euch kaputt macht, der Schoß ist fruchtbar noch, nieder mit der Verschwendung von gebrannten Mandeln – das alles ist der Grundtenor meines Blogs, ja: meines Lebens. Und die angemessen unangemessenen leiblichen Freuden.

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  6. …ich mag Weihnachtsmärkte nicht besonders gerne, der pure Verkaufsrummel, Stimmung gibt es kaum noch, alle wollen nur Profit machen…und was gibt es für die Kinder?

    …vielleicht werfen sie die alten Mandeln gar nicht weg, sie wärmen sie nur noch einmal auf, würde ich sagen, sonst wäre der Verlust zu groß…

    Aber die Eisprizessin ist schön, groß und kalt, wie es sein soll…

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  7. Großartig, so lass uns denn geschlossen in eine Reihe treten und dem Schweinesystem die Stirn bieten. Und lass es uns dort tun, wo es ihnen besonders wehtut: Auf ihren Weihnachtsmärkten, mit denen sie die Arbeiterschaft einlullen, mit denen sie den Werktätigen eine heile Welt vorgaukeln während sie ihnen gleichzeitig die Kontoführungsgebühren erhöhen! Lass und den Schulterschluss mit den ausgebeuteten Niedriglöhnern in den osteuropäischen und ostasiatischen Mandelbrennereien vollziehen und die Faust vor der geschmückten Nordmanntanne erheben.
    Und Glühwein trinken…

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  8. Die Schrauben sind super, die sehen auch noch so unappetitlich rostig aus, jedenfalls auf dem Foto. Ich kenne ein Pärchen, das auf Weihnachtsmärkten oder ähnlichen Gelegenheiten, bei denen es solche „Futterbuden“ gibt, immer ein paar Minuten vor Schluß von Stand zu Stand geht und schnorrt. Die kriegen tatsächlich erstaunlich oft was geschenkt. Bratkartoffeln, Würstchen, Glühwein usw. Vielleicht hätten die an dem Stand mit den Mandeln ja auch Glück.

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  9. Im Moment kommt man kaum drumherum, wenn man in die Innenstadt geht. Aber es scheint sich zu lohnen, besonders an den Wochenenden. Je mehr es aufs Fest zugeht, desto voller wird es, die Besucher reisen nicht nur aus den Benelux-Ländern an, sondern es gibt sogar organisierte Reisen aus England. Verrückt!

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  10. Ein kleiner Junge kaufte eine kleine Unterlegscheibe, die kostete nur 40 Cent. Für eine Schraube muß man 4 Euro hinlegen, ich glaube nicht, daß die irgendwas davon verschenken. Aber Bratwürste – warum eigentlich nicht, bevor man sie wegwirft …

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  11. Klar, das mit dem Verschenken macht nur bei verderblichen Waren Sinn. Aber auch da schätze ich, dass es viele gibt, die lieber wegschmeißen als was abzugeben.

    4 Euro für eine Schraube? Die sind ja verrückt. Passt aber auch wieder zu den Pralinen um 17 Euro.

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