Ubierring

Der landende Storch ist von dem selben Künstler, der auch die Balance-Figur an der Hohenzollernbrücke hergestellt hat – beide ohne Auftrag, illegal und unerkannt. Es gab in den 90ern wohl noch mehr Skulpturen, die man aber wieder abgebaut hat. Diese beiden hat man an ihrem Ort gelassen – immerhin.

0 Gedanken zu “Ubierring

  1. Faszinierend. Wie kann man so etwas unerkannt aufbauen. Ist doch ne ziemliche Logistik. Und wer hat das Geld dafür so etwas ohne Auftrag zu machen.
    Das „Viech“ ist toll! Wie es da so von der Hecke nascht. 😉

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  2. Künstler werkeln so vor sich hin und müssen einfach Kunst machen, ob nun mit oder ohne Auftrag (kommt Dir doch wahrscheinlich bekannt vor). Und dann steht das da im Hof oder der Garage und verrostet langsam. Da ist es doch viel schöner, man stellt es irgendwo in den öffentlichen Raum, wo es ja auch hingehört, und hofft darauf, daß die Ordnungsmacht mal nicht so blöd ist.

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  3. Hm, du könntest ja mal ein paar Collagenbüchlein von mir unauffällig an schönen Kölner Orten liegen lassen. Das wäre mal ein interessantes Experiment. Obwohl Köln ja nun so gar nicht meine Stadt ist…
    Vielleicht schick ich mal nen Satz nach NYC, obwohl ich denke, da geht’s absolut unter und hier in MV wäre es Perlen vor die Säue.
    (Ich hab an so was schon öfter gedacht. Kunst in den öffentlichen Raum streuen. In Berlin sah ich überall diese Spuckis mit Websites drauf.)

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  4. Wenn welche ohne öffentlichen Auftrag Kunst in die Welt setzen, ist das meist ein erfreulicher Tatbestand. Das Beispiel einer Plastik ist mir neu. Aber als Grattiti gab es das zumindest in zwei berühmten Fällen, wo man den Wert aber erst spät oder zu spät erkannt hat, Harald Naegeli, der ja ach in Köln aktiv war und Klaus Paier.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Paier
    Paier, das habe ioch erst kürzlich erfahren, ist schon 2009 in Köln gestorben. Ich kannte ihn, aber auch wiederum nicht, weil er zwar oft mit uns am Tisch der Cafeteria gesessen hat, aber fast nie etwas sagte, vor allem nicht über die Graffiti sprach, die zur Zeit meines Studiums an vielen Orten Aachens auftauchten. Erst in den 80ern sah ich eine Dokumentation über ihn, und da dachte ich: Den kennst du doch. Aachens Ex-Oberbürgermeister Kurt Malangre (CDU) hat erst im Alter erkannt, dass es ein Fehler gewesen ist, Paiers Arbeiten entfernen zu lassen, aber immerhin.

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  5. In Köln hat man den Wert der Arbeiten von Klaus Paier leider nie erkannt, was für eine Schande! Soviel ich weiß, gibt es nur noch das Bild eines jungen Mannes am Arbeitsamt. Als ich Anfang der 90er anfing, Graffiti zu fotografieren, waren glücklicherweise noch einige Paier-Bilder vorhanden, die ich hier versammelt habe:
    http://fragenbeantworten.blog.de/tags/aachener-wandmaler/fullposts/

    Das Gerippe von Naegeli an der Cäcilienkirche kennst Du wahrscheinlich, es ist das einzig übriggebliebene eines Totentanzreigens, den der Künstler in spätmittelalterlicher Tradition in der ganzen Stadt verteilt hat. Inzwischen hat die Stadt Naegeli sogar gebeten, dieses Bild zu restaurieren, und man hat es fachmännisch versiegeln lassen:
    http://fragenbeantworten.blog.de/tags/harald-naegeli/fullposts/

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  6. Wirklich schön, der Storch. Aber die Balance-Figur finde ich richtig faszinierend. Schade eigentlich, dass der unbekannte Künstler gar keine Anerkennung bekommt für seine Werke, jedenfalls nicht auf direktem Wege. Aber im günstigsten Fall reicht ihm auch der indirekte.

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  7. Ja, alle kennen und mögen die Balance-Figur, der Storch ist nicht ganz so bekannt, weil er an nicht so exponierter Stelle steht.
    Der unbekannte Künstler ist ja hier in bester Gesellschaft: Wir machen auch unbezahlt tolle Sachen, und uns kennt auch keiner. :>>

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  8. Danke für den Link. Gut, dass die eine Wand noch fotografieren konntest, bevor ein Haus in die Lücke kam. Im Aachener Café Kittel läuft derzeit noch eine Ausstellung mit Fotografien von Paiers Werken. Die gucke ich mir am Montag an.

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