Agrippabad

Ach, wär das schön, wenn es immer so leer wäre! Das Agrippabad, mitten in der Stadt gelegen, wurde Ende der 50er Jahre geöffnet und steht unter Denkmalschutz – Ende der 90er Jahre wurde es innen so weitreichend umgebaut, daß man sich fragt, was da geschützt wurde. Vorm Umbau war es ein Schwimmbad, danach ein Spaßbad mit einer riesigen Rutsche, Fitnessbereich (der natürlich extra kostet), Sauna (ebenso) und anderen Kinkerlitzchen. Für 2 Stunden Aufenthalt (nur Schwimmen) bezahlt man 5,40 Euro pro Person (Kinder etwas weniger) – ich finde, das ist ein stolzer Preis, den sich viele Familien wohl nicht leisten können. Dennoch deckt der Betrieb die Kosten nicht, was ich nicht schlimm finde: Öffentliche Sportanlagen dienen der Gesundheit der Bevölkerung, und was, wenn nicht das, sollte der Öffentlichen Hand wichtigstes Ziel sein? Und deswegen gibt es auch eine Ermäßigung – allerdings nicht für die sozial Schwachen, die immer wieder erneut den Eintritt vom monatlichen Haushaltsgeld abzweigen müssen, sondern für die eher Wohlhabenden: Wer bereit und fähig ist, Besuche in einer Höhe von 280 Euro im Voraus zu bezahlen, erhält eine Ermäßigung von 25 %. Verrückt.

Früher sah das Bad so aus:


(Qelle)

0 Gedanken zu “Agrippabad

  1. Heiliger Strohsack, das gibt es immer noch! Als ich das erste Bild sah – ohne den Text zu lesen – zweifelte ich an meinem Erinnerungsvermögen. Das zweite Bild rückt es dann wieder gerade. Da drin lernte ich übrigens als Kind schwimmen. Das Wasser, das ich damals schluckte, würde für ein neues Bassin locker reichen. :DD

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  2. *lach* kein Wunder, daß der Eintritt so hoch ist, wenn die Kunden das ganze Wasser verschlucken und man immer neues nachgeben muß.
    Ich gehe inzwischen wieder sehr oft hin und bin ganz froh, daß sie die Umkleideräume renoviert haben, das war vorher wirklich der reinste Irrgarten, dazu kalt und abstoßend. Auf das „spaßbadige“ könnte ich allerdings gut verzichten, ich will nur in Ruhe meine Bahnen ziehen, und das ist oft gar nicht so einfach.

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