Im Hauptbahnhof

Nach der bahnbrechenden Bezeichnung „WC Center“ im Deutzer Bahnhof kann man im Hauptbahnhof natürlich nicht nachstehen: „McClean“ heißt das stille Örtchen hier, und für 7 Euro kann man sogar duschen. Pinkeln kostet aufgrund der besseren Lage 1 Euro – das kennt man, ein Hamburger bei der anderen Mc-Firma kostet genau so viel. Böse Zungen behaupten, in beiden Geschäften gehe um das selbe Erzeugnis … das ist aber sehr unappetitlich, und außerdem auch ungerecht: In Dung stecken sehr viele wertvolle Mineralien.

0 Gedanken zu “Im Hauptbahnhof

  1. In München gibt es das schon seit einigen Jahren. Eine gewisse Zeit wurde das alte WC, erreichbar über eine steil nach unten führende Treppe, noch von der DB weiter betrieben.
    Damals kostete es in dem sauberen und geruchfreien McClean 60 Pfennige. Und die gab ich gerne aus, wurde ich doch so zumindest den Gedanken los, mehr hinauszutragen, als ich reinbrachte.

    In Freising wiederum wurde die alte, kostenfreie Toilette geschlossen. Dafür befindet sich am anderen Ende nun eine Toilette, die mit einem Automaten an der Tür für 50 Cent saubere Erleichterung verspricht. Der Gestank ist auf beiden Anlagen der Gleiche. Nur, dass man eben jetzt für tränende Augen bezahlen muss.
    5 Meter weiter befindet sich ein McDonalds-Restaurant, ohne Toiletten.
    Die sind aus der Pflicht, für ihre Gäste WCs zur Verfügung zu stellen, die DB kassiert dafür für Bahneigene Klos.
    Eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Außer dem Gast/Kunden. auf dessen Rücken mal wieder gespart wird.

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  2. …vielleicht sollte man das schöne Wörtchen „Klo“ wieder einführen, ist doch ein passender Ausdruck, lässt sich sogar bildlich durch das O mit dem Gegenstand der Bezeichnung in Verbindung bringen…

    Wer hat eigentlich was gegen die deutsche Sprache und warum scheint man sich zunehmend ihrer zu schämen?
    War Shakespeare so viel besser als Goethe oder Th. Mann?

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  3. Vielleicht ist man bei McDonald’s der Meinung, daß in den Produkten so wenig drin ist, das verbrennt der Körper komplett.
    Man kann wahrscheinlich froh sein, daß man in den Zügen noch ohne Extrazahlung aufs Klo darf. Irgendwann kommt das bestimmt, daß man beim Fahrkartenkauf die Frage hört: „Mit Toilettenbenutzung? 5 Euro extra.“

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  4. Ich muß mal zum Lokus, sagte man früher auch, habe ich aber schon lange nicht mehr gehört.

    Klo ist nicht schick genug für eine moderne Weltstadt von internationaler Bedeutung – was Köln ja beides nicht ist/hat, aber man arbeitet daran. McIrgendwas, das klingt effizient, durchorganisiert und schnell. Klo klingt provinziell, und man kann einfach nicht zulassen, daß man schon gleich auf den ersten Blick erkennt, wie sehr der Begriff eigentlich paßt.

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  5. Irgendwie kommt mir dieser Eintrag bekannt vor? Hast du den recycelt?
    Auf Autobahnraststätten kostet es 70 Cent (dafür kann man dort bei Meditationsmusik strullen), 50 Cent ist ein „Wertbon“ den man einlösen kann. Allerdings muß man 7x pullern gehen, damit man nen Kaffee raus hat.

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  6. Klick oben auf das rote WC-Center, dann weißt Du, wieso.
    Mit Wertbon? Ist ja verrückt. Rabattmarken fürs Pieseln, um der Konkurrenz ein Schnippchen zu schlagen? „Für jede 7. Notdurft 1 Kaffee umsonst! Nur bei uns!!“ Mensch, da fährt man doch extra hin, oder?

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  7. Die Toiletten im Zug wären dann natürlich alle abgeschlossen und nur mit einem Code, den ein Lesegerät Deiner Fahrkarte entnimmt, zu öffnen. Die Anzahl der Zugänge ist begrenzt, damit Du nicht andere dazu einladen kannst, alle zwei Stunden einmal. Flat-Pinkeln ist nicht vorgesehen.

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  8. Zu den Halsabschneidern halte ich sowieso nicht, ich bereite mich nur schon mal vor auf das, was vermutlich noch kommt. Im IC gehe ich sowieso höchst ungern aufs Klo, nachdem ich schon öfter gehört habe, daß die Behälter auch mal explodieren können, und dann steht man da und stinkt.

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  9. Zuerst mal: *lach*
    Dann: Es sieht wirklich ‚clean‘ aus.

    Und zu guter Letzt: Sagt nix über die Wertbons bei Autobahnraststätten. Solch‘ saubere Toiletten hab‘ ich noch nie gesehen (außer unserer). Und die Bons kann man sammeln; sie sind ein Jahr gültig.

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  10. Das hat jedenfalls Götz Alsmann mal erzählt, und gelesen habe ich es auch schon mal. Den Leuten passiert dabei weiter nichts, außer daß sie besudelt sind und fürchterlich stinken. Uah!

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  11. Ja! Der Begriff geisterte mir auch schon durch den Kopf, ich kenn das noch aus meiner Kindheit, wenn man bei meinem Opa aufs Klo wollte, mußte man erst den Garten durchqueren, um zu dem kleinen Häuschen zu kommen. Ich hatte größte Angst, da hineinzufallen. Und Du meinst also, dafür geben die Leute gern 1 Euro? Erlebniskacken, sozusagen? 😉 Immerhin, die Japaner hätten zu Hause was zu erzählen.

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  12. …also nein, ich denke, auch in einem Klo mit Wasserspülung und Musikgesäusel plumpst es hinunter…

    ich habe ja nichts gegen den hygenischen Stand der Dinge…ich würde nur den Titel ändern, der Preis ist freilich viel zu hoch, da entscheidet sich so mancher bestimmt wieder für den Baum…

    (für den Preis kann man mehr verlangen als ein Selbstbedienungsklo…)

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  13. Und ist bestimmt auch sauber, bei den stolzen Preisen …

    Ich fahre so selten Auto, deshalb kannte ich das noch nicht. Kundenbindung über eins der menschlichsten Bedürfnisse, eigentlich eine pfiffige Idee, auch wenn es sich erstmal absurd anhört, daß man für seine Ausscheidungen Rabattmarken bekommt.

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  14. mc erinnert an essen, clean an sauber, also sauberes essen …
    komische bezeichnung, und teuer, mc donald ist wenigstens günstig …
    bald kostet die nahrungsentsorgung mehr als die nahrungsaufnahme …

    toll cooles bild im warholstile aufgenommen …
    glg poe

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  15. Mir hat mal jemand erzählt, der eine eine Zeitlang bei McDonald’s gejobbt hat, daß er da nie wieder was essen würde – wir sind nicht weiter ins Detail gegangen, aber wenn man die „Kinder“ sieht, die da unterbezahlt arbeiten, kann man sich einiges Ungutes vorstellen. Bleibt nur zu hoffen, daß bei McClean eine bessere Arbeitsmoral herrscht. 😉

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