Skulpturenpark Stammheim

Eine bunte Wolke in der Natur, filigran und dekorativ, geschaffen von der Künstlerin Ursula Buchegger (Dank an maranaz3).

0 Gedanken zu “Skulpturenpark Stammheim

  1. Ich weiß, was Du meinst – so eine Art Minimalanforderung an Kunst. Aber natürlich gibt es auch jede Menge Kunst, die keinem so richtig schmeckt, ohne das sie deswegen aufhört, Kunst zu sein.

    „Hier sind es keine Trinkhalme mehr, sondern Träger von Farbe und Module für Plastiken. Kunst kommt von Kunst, aber ihre Ideen erhalten viele Künstler und Künstlerinnen außerhalb dieses Bezugssystems. Dabei ist der Gegensatz – Kunst hier, Lebenswelt dort – immer weniger gegeben. Die Pop-Kultur ist zu einem Bestandteil unserer Lebenswelt geworden und hat die Künstlichkeit zu einem Attraktivitätswert erhoben. Eine einfache Verschiebung in einen anderen Kontext reicht nicht mehr aus, aus Trinkhalmen müssen interessante Formen werden.“ – heißt es auf einer Internetseite (Quelle s. Kommentar von maranaz3). Mich erinnert die Strohhalmwolke unwillkürlich an Kindergeburtstage und lustige unbeschwerte Spiele.

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  2. Das Beste an der Kunst sind die Deutungen, was ja deine Antwort auf Honks Kommentar wieder mal verdeutlicht.

    Das immense Gegengewicht der heutigen Alltagsmonotonie löst sich sozusagen in einer unendlichen Leichtigkeit des Seins auf, wenn wir das Werk der Künstlerin einmal auf uns wirken lassen.
    Ja sind wir nicht geradezu befreit in dem Gedanken, wieder einmal das Kind in uns spüren zu dürfen: ohne jeden Anspruch an eine formelle Ästhetik, offen dem Spielen hingegeben, verloren in einem Kindergeburtstag, der nichts ist als ein unschuldiger Spaß?
    Und tragen nicht wir alle das Konglomerat ALLER (Kinder)Geburtstage in uns, wie ein Wolke, gleichsam vor uns her? Ist es nicht die Erinnerung an jene selbstvergessene Süße dieser fernen Tage, als wir noch nicht wußten, was Umweltbelastung bedeutet, als wir uns wie in einem Ernst-Jandl-Gedicht der l’art pour l’art hingeben konnten, ohne verkrampfte Sinnsuche?
    Ich denke JA!

    Guten Abend.

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  3. Bei „jener selbstvergessenen Süße dieser fernen Tage“ bekomme ich sofort Hunger auf ein schönes fettes Stück Torte bei vorübergehender Amnesie zum Thema Kalorien und Gesundheit.

    Eine doch sehr schlüssige Beschreibung von Dir. Aber es geht natürlich auch anders:

    Trotz strahlenden Sonnenscheins hängt das diffuse Gebilde aus unnatürlichen Farben drohend wie eine Gewitterwolke und wie von unsichtbarer Teufelshand gehalten zwischen den Bäumen, kommunizierende Röhren, in denen für den menschlichen Geist unentwirrbar dunkle Pläne für eine unbekannte Zukunft geschmiedet werden. Das Werk veranschaulicht den kaum zu überblickende Einbruch der Zivilisation in die Natur, unheilvoll farbig schillernd wie das gebrochene Neonlicht in den Straßenpfützen halbverfallener Vergnügungsviertel im Moloch Großstadt. Strohhalme, einst ein Zeichen kindlicher Unschuld, verbinden sich hier zu einem unaufhaltsamen Karzinom im Gewebe der Gesellschaft.

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  4. Nein… so meinte ich das tatsächlich nicht.
    Die Geschmäcker sind zum Glück unterschiedlich, auch (oder gerade) bei der Kunst.
    Kunst, egal ob Bilder, Fotos, Skulpturen…, ist für mich…
    anschauen, etwas „daraus“ erkennen können, gut finden.

    Mit irgendwelchen rostigen, gebogenen Eisenträgern… die vlt. die unterschiedlichen Wellenbewegungen des Lebens darstellen sollen…
    kann ich nichts anfangen.

    Und das oben…
    joah… bunte Plastikstrohhalme als Wolke… super. 😉

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  5. Ach so.
    Aber wenn Du es nicht gut findest, Dir ein Werk nichts sagt, es belanglos erscheint, ist das dann für Dich keine Kunst mehr? Das sagen ja viele, das ist doch keine Kunst, wenn z.B. jemand im Museum ein Loch in die Wand haut und das Werk „Durchbruch“ nennt (ich weiß jetzt gar nicht, ob es das gibt oder ob das meine Erfindung ist … ;-). Aber Kunst ist es eben doch, auch wenn es keinem gefällt, keiner das gut findet. Ob etwas ein Kunstwerk ist oder nicht, liegt also nicht im Ermessen des jeweiligen Betrachters, oder? – ein Stuhl hört ja auch nicht auf, ein Stuhl zu sein, nur weil niemand darauf sitzen will.

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  6. Si… zweifelsohne ist Kunst ein weitläufiger Begriff.
    Wie heißt es doch so schön… Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses.
    Insofern… mea culpa… wollte ich den Künstlern und Ihren Kunstwerken als Kunstbanause diesen kreativen Prozess und dessen Fertigstellung nicht absprechen.
    Aber trotzdem… und so schließt sich der Kreis…
    nehme ich mir die künstlerische Freiheit um zu sagen…
    Kunst ist… was einem gefällt.
    Damit muss ja nicht ICH gemeint sein… vlt. ist es ja auch nur…
    der/die Künstler/in. 😉

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  7. Ich überlege gerade, ob ich mich heute noch spontan auf den Weg in den chinesischen Garten nach Leverkusen machen soll.
    Brauche ein wenig Bewegung um meine Renovierungs-Erschöpfung wieder los zu werden. 😉

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  8. „Ergooglet“ habe ich es, wie wir auf der Suche nach den Papieren des(r) PentAgrion ja geübt haben. :)) Kriege ich jetzt einen roten Hut?
    Ich finde die „Wolke“ sehr trickreich, das Problem wird aber sein, dass die Lebensdauer der Plastikstrohhälmchen im Außenbereich nicht all zu lang sein wird, dann muss man das Gebilde rechtzeitig abbauen, damit dort nicht Plastikmüll übrig bleibt.
    🙂

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  9. Die goldene Krone als Google-Queen mit großem Sucher-Verdienstorden am Band. Was für Begriffe hast Du eingegeben? Strohhalm und Kunst bringt kein Ergebnis, Strohhalm und Wolke auch nicht …

    Du hast recht, man sieht es auf dem unteren Bild, wenn man es groß macht, da haben sogar schon welche dran herumgezuppelt, und wenn im Herbst die Stürme losgehen, wird die Wolke wahrscheinlich in alle Einzelteile verweht.

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  10. …ich find‘ die Wolke leicht und lustig und völlig harmlos, nicht gerade der große „Anspruch“, aber lebensfroh und witzig und das ist auch schon mal was…

    …nur, wie lang hat’s gebraucht, die Hälmchem miteinander zu arrangieren?

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  11. Ja, DAS unterschreibe ich sofort.

    Neulich habe ich eine 45-Minuten-Doku gesehen, da wurde zig Künstlern nur diese eine Frage gestellt: Was ist Kunst? Zwischen Sprachlosigkeit und Quasselei war alles dabei. Ich hatte aber auch das Gefühl, daß Künstler schnell den Gedanken haben, sich rechtfertigen zu müssen für das, was sie da machen – ist doch gar nicht nötig. Was da aus dem Mund herauskommt, ist oft viel schlechter als das, was die Hände produzieren. „Bilde, Künstler, rede nicht!“ möchte man am liebsten laut rufen. 😉

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  12. Genau so ist es – wir gingen in den Park, sahen von fern dieses undefinierbare Gebilde und näherten uns mit kindlicher Neugier, waren dann überrascht und kurzfristig fasziniert, haben es x-mal von allen Seiten fotografiert, aber dann – bleibt nicht viel übrig, man denkt: „Ganz nett, könnte man auf auch mal auf einem Kindergeburtstag machen.“ Und das ist ja auch schon völlig ausreichend.

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  13. Skulpturenpark Stammheim‏, ohne Anführungsstriche.
    Kölner Graphikwerkstatt: Skulpturenpark in Köln Stammheim
    Ursula Buchegger
    Ursula Buchegger – künstlerportrait

    kiek de hew it.

    und wenn du noch weiter guckst, dann findelt du, dass sie den 3. Preis dafür erhalten hast.
    Rheinblicke-Einblicke – Rheinschiene – aktuell Eintrag

    💡

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  14. Stimmt… das gefühl hatte ich auch schon einmal.
    Na-ja… nicht jeder Künstler hat Erfolg und das damit auch verbundene Selbstvertrauen.
    Wenn ich zum Beispiel meine Fotos in die Runde zeige, gefallen die ja nun wirklich nicht jedem. Dann neige ich auch zu Erklärungen, warum ich gerade so dieses Motiv in dieser Art präsentiert habe.
    Letztendlich dann aber doch vergebens… entweder man mag meinen Stil… oder nicht. 😉

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  15. das kunstwerk gefällt mir, auch in dieser umgebung, obwohl sich das farblich bisschen „beisst“ …
    noch lieber hätte ich sie über meinem bett, quasi als traumfänger 🙂
    have a nice weekend!

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