Auf dem Weg nach Polen: Magdeburg

„Laut einer Studie aus dem ersten Quartal 2007 hat Magdeburg unter den 50 größten deutschen Städten hinter Hannover den zweitgrößten Anteil an öffentlichen Grünflächen im Stadtgebiet.“ (Zitat Wikipedia)
Um das bestätigen zu können, muß man wohl länger da sein als nur einen Tag. Unser erster Eindruck: Viele breite Autostraßen und das typisch östliche Gemisch von Architektur: Mittelalterliche Mauer im Ensemble mit modernen Skulpturen vor Plattenbauten, das ist beispielhaft.

Die sogenannte „Grüne Zitadelle“ im Zentrum ist in Wirklichkeit hauptsächlich rosafarben – das Grün bezieht sich auf die Bepflanzung dieses Hauses, angeblich das größte, das je nach Plänen des Künstlers Friedensreich Hundertwasser im Jahre 2005 gebaut wurde.

Der farbenfrohe Spielwarenstil ist ja nicht bei jedem beliebt, aber wer bunte Regenschirme mag, wird sich auch hier wohlfühlen.

In den Innenhöfen gibt es ein paar kleine Läden …

… und auch Gastronomie ist vorhanden. Im Turm befindet sich ein Hotel, aber wer dauerhaft bleiben will: Es sind noch Wohnungen frei, für 90 qm muß man knapp 1000,00 Euro im Monat zahlen. Für Kölner Verhältnisse klingt das erstmal nicht viel, allerdings gibt es in Magdeburg einen Wohnraumüberschuß, der Mietspiegel wird vermutlich viel niedriger sein.

Das architektonische Gesamtensemble ist natürlich katastrophal, aber man kann nicht alles haben mit so einer Geschichte, und angesichts der Tatsache, daß ca. 86 % der Bevölkerung konfessionslos ist, gibt man sich mit dem Dom viel Mühe.

Der Magdeburger Dom ist das älteste gotische Bauwerk in Deutschland (nee, nicht der Kölner Dom, der ist doch erst 1880 fertig geworden).

Auch innen sehr eindrucksvoll.

Och – eigentlich ganz nett, die Stadt, trotz der häßlichen und verkehrsreichen Ecken. Hier könnte ich noch ein paar Tage aussteigen, sollte ich mal wieder vorbeikommen.

Fortsetzung folgt.

0 Gedanken zu “Auf dem Weg nach Polen: Magdeburg

  1. Da ich bislang nur durchgefahren bin, wusste ich nix über Magdeburg. Uns so habe ich einiges aus diener tollen Fotoreportage gelernt, dass es dort ein Hundertwaserhaus gibt z.B. Als Kontrast zu Plattenbau und zu breiten Straßen wirkt Friedensreich absolut segensreich. Dass Hannover hingegen die meisten Grünflächen im Stadtgebiet hat, kann ich bestätigen. Es ist gerade jetzt im Frühsommer prima.
    Dein Foto vom Hauptschiff des Doms gefällt mir besonders, wie überhaupt die Fotos mal wieder erste Sahne sind.

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  2. Danke!
    Ich glaube, die Stadt ist einen Besuch wert, man gibt sich viel Mühe, einen Kompromiß zu finden zwischen dem Erhalt der alten Bausubstanz, sofern sie noch vorhanden ist, und der Zulassung von investitionsträchtiger häßlicher Zweckarchitektur – am Bahnhof steht z.B. so ein Passagenklotz mit Kinokomplex, ganz entsetzlich, aber ganz ohne geht es wohl nicht.

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  3. „Stalinallee“ ist eine gute Metapher für diese Art des Städtebaus, man sieht quasi vor dem geistigen Auge, wie die Panzer da an grüßenden Parteibonzen vorbei paradieren. Aber um gerecht zu sein: Die Großstädte im Westen sehen nicht viel besser aus, die vier- bis sechsspurige Schnellstraßen sind zwar nicht für Paraden gebaut, aber sie zerschneiden die Wohngebiete und sorgen für die Verpestung der Atemluft. Man muß die schönen Ecken suchen, aber dann findet man sie auch – in Köln wie in Magdeburg.

    Das habe ich mich auchgefragt, wie die Wohnungen wohl aussehen: Ob die Zimmerecken rund sind? Kann man überhaupt einen Schrank aufstellen?

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